Unser Rezept der Woche beschäftigt sich heute im Wesentlichen mit Zwiebeln und Fleisch. Damit es aber etwas Besonderes wird, haben wir uns für ganz besondere Zwiebeln, nämlich Zwiebeln mit Geschichte entschieden. Und mit denen möchten wir beginnen. Natürlich funktioniert dieses Rezept auch mit „normalen“ Zwiebeln, denn die von uns bevorzugten „Roscoff-Zwiebeln“ dürften nur schwer zu bekommen sein. Wir haben uns für Roscoff-Zwiebeln entschieden, da diese rosa Zwiebeln bekannt sind für ihre lange Haltbarkeit und ihren aromatischen Geschmack. Roscoff ist eine kleine Gemeinde im französischen Departement Finistère in der Bretagne. Finistère bedeutet soviel wie „das Ende der Welt“. Man dachte früher, das wäre hier. In der Umgebung von Roscoff werden auf einem Gebiet von etwa 100ha jedes Jahr ungefähr 1500 Tonnen dieser Zwiebel geerntet. Auf diesem Areal finden sämtliche Produktionsschritte bis hin zur Verpackung statt.  Seit dem 17. Jahrhundert werden diese Zwiebeln angebaut. Sie erlangten im 19. Jahrhundert internationale Bekanntheit durch die „Johnnies“. Das waren Zwiebelhändler, die mit Ihren Fahrrädern, behangen mit diesen Zwiebeln nach England übersetzten und dort die Zwiebeln verkauften. Noch heute gibt es vereinzelt „Johnnies“, die diese Tradition weiterleben lassen. Jedes Jahr im August gibt es in Roscoff die Fête de l´Oignon, das Zwiebelfest. Auch ein eigenes Zwiebelmuseum ist dort beheimatet, das sich sehr intensiv mit der Geschichte der „Johnnies“ befasst. 

Die Roscoff-Zwiebeln sind leicht rötlich gefärbt und werden in Frankreich auch l´oignon rosé genannt. Traditionell werden die Zwiebeln zu einem Zopf geflochten. Dabei gibt es eine amüsante Besonderheit. Die Zwiebel werden nach Größe geflochten. Die größte Zwiebel nennt man auf bretonisch auch „penn kapiten“. Das bedeutet „der Kopf des Kapitäns“. 

Nun aber zu unserem Rezept

Das sind die Zutaten für 6 Personen:

 

Wie immer legen wir natürlich großen Wert auf gute Zutaten. Dabei ist es natürlich unerlässlich, gerade das Fleisch mit hoher Qualität einzukaufen und die bekommt man nur beim Fleischer-Fachgeschäft. Eben diese Nackensteaks spült man zunächst ab und salzt sie dann nach Geschmack. Danach werden die Steaks mit Bratwurstsenf mit Kubebenpfeffer und anschließend mit Gulaschgewürz von Gourmet Flamand eingerieben. Wir stellen sie noch kurz zur Seite. Den Backofen heizen wir jetzt auf 180°C Ober-/Unterhitze vor.

Wir nehmen uns jetzt die Zwiebeln vor und schneiden sie, auch wenn es schwer fällt vom Zopf herunter. Sie werden geschält und in halbe Ringe geschnitten. Man kann sie natürlich auch in Ringe schneiden, jedoch sollten sie nicht kleiner geschnitten werden als die halben Ringe. In einem Bräter oder einer Auflaufform verteilen wir jetzt ungefähr die Hälfte der Zwiebeln auf dem Boden. 

Nunmehr sind die Steaks dran. Wir legen sie etwas gefächert auf die Zwiebeln und verteilen den Rest der Zwiebeln auf die Steaks. Zuletzt mischen wir Wein und Balsamico Bianco. Auch beim Wein sollte man sich nicht auf ein billiges „Kopfschmerz-Tröpfchen“ stürzen, sondern einen guten Wein nehmen. Der muss nicht teuer sein, aber eben gut. Wir empfehlen dazu unseren Jean Dellac Merlot, der sich mit 4,95 € pro Flasche als günstig und gut erwiesen hat. Es sollte auch ein trockener Wein sein, denn unser Balsamico Bianco gibt noch etwas Süße hinein. Die leicht säuerliche Note des Zwiebelfleisches ist gewollt. Etwa die Hälft der Flüssigkeit gießen wir jetzt über Fleisch und Zwiebeln. Dann für 2 ½ Stunden auf der zweiten Schiene von unten im Backofen schmoren. Dabei hin und wieder nachschauen, ob noch genügend Flüssigkeit da ist und nach und nach die restliche Flüssigkeit hinein gießen. Nach ca. 1 ¾ Stunden die Steaks flach in den Bräter legen und weiter schmoren lassen

Nachdem das Fleisch jetzt wiederum noch einmal eine weitere halbe Stunde geschmort hat, nehmen wir es kurz aus dem Ofen und zerpflücken es mit zwei Gabeln in mundgerechte Stücke. Alles mit den Zwiebeln gut vermischen und nochmals für eine ¼ Stunde im Ofen weiterschmoren, dabei die Temperatur auf 200°C Ober-/Unterhitze erhöhen. 

Nach ungefähr 2 ½ Stunden ist dann das Zwiebelfleisch fertig. Es kann sich natürlich von Backofen zu Backofen eine unterschiedliche Garzeit ergeben, das aber lässt sich bei diesem Rezept leicht mit dem bloßen Auge erkennen. Das Zwiebelfleisch dürfte jetzt so aussehen:

Eigentlich ist es viel zu schade, noch etwas zum Fleisch dazu zu essen. Dennoch passen natürlich Kartoffelklöße, Salzkartoffeln, Bratkartoffeln oder auch Pommes dazu. Am besten aber ist es, einfach ein Baguette dazu zu essen oder aber das ganze im Brötchen zu servieren. Wir wünschen auf jeden Fall 

Guten Appetit!

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