Heute ist tatsächlich der Welt-Maultaschentag. Eine schwäbische Spezialität mit einer amüsanten Geschichte. Entstanden sein soll diese Spezialität, die man als Suppeneinlage, aber auch mit Liebe und guten Zutaten zubereitet als Hauptgericht essen kann, im schwäbischen Kloster Maulbronn. Einst bekam das Kloster in der strengen Fastenzeit ein edles Stück Fleisch geschenkt. Das aber durfte dort in dieser Zeit nicht gegessen werden. Also entschied sich der Koch, der dieses Fleisch nicht verderben lassen wollte, für ein kleines Täuschungsmanöver. Er bereitete einen Nudelteig zu, hackte das Fleisch zu und „versteckte“ das gut gewürzte Fleisch in den Teigtaschen. So würde der liebe Gott das sicher nicht sehen können. Noch heute bezeichnet man die Maultaschen daher in Schwaben als „Herrgottsbscheißerle“. Viele Gerichte in Klöstern weisen aber auf diese Absicht hin, Fleisch zu verstecken. Immer wieder findet man Gerichte, bei denen das Fleisch zuerst nicht sichtbar ist.

Anders als bei den Schwaben ist bei uns im Norden der Grünkohl eine Art Nationalgericht. Deftig und lecker zubereitet startete die Saison früher nach dem ersten Nachtfrost, da durch den Frost die Bitterstoffe im Kohl zu einem Großteil zersetzt wurden. Jetzt konnte geerntet werden. Da der Norden nicht so stark katholisch ist, nahm man es mit der Fastenzeit auch nicht so genau. So gab es dann den Grünkohl mit der unverwechselbaren Pinkel-Wurst, Speck, Kassler und Mettwurst begleitet von Salz- oder Bratkartoffeln bis zu diesem besonderen Donnerstag – dem Gründonnerstag. Zwar soll das „Grün“ im Namen auf das letzte Abendmahl zurückgehen, weil „Grün“ eben für frisch und Erneuerung stand, jedoch gibt es noch eine weitere Theorie, die wir Norddeutschen uns offensichtlich zu Eigen gemacht haben. Der Name soll zurückgehen auf den alten Brauch an diesem Tag grünes Gemüse und Frühlingskräuter zu essen. Nun, Grünkohl ist ja auch grün – und ein bisschen deftiges Fleisch dazu macht ihn ja auch nicht weniger grün. So ist es bis heute in vielen Haushalten Brauch, zum Abschluss der Saison noch einmal dieses einzigartige deftige Gericht zu verzehren. Danach warten wir dann auf den Spargel und vieles andere Leckere bis es endlich wieder soweit ist und der wunderbare Grünkohl mit all seinen wunderbaren „Beilagen“ auf den Tisch kommt.

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