Auf vielen Reisen – vor allen Dingen in Frankreich – gab es natürlich gerade beim Essen und um das Essen herum etliche Begebenheiten, die entweder durch Unwissenheit oder aber mangelnde Sprachkenntnisse entstanden sind. Bei unserer ersten Fahrt nach Frankreich waren wir im Leiterteam einer Jugendfreizeit. Da war es manchmal schon sehr lustig, was unsere Jugendlichen so mit ihrem Schulfranzösich anrichten konnten. So begab sich eine kleine Gruppe unserer Jugendlichen in ein Café, in dem es auch Eis gab. Es war ein heißer, trockener Sommer und ein Eis wäre nicht schlecht gewesen. So bestellte die Gruppe zunächst etwas zu trinken, danach dann in schönstem Schulfranzösisch: „Une verre du glasse“ – ein Glas Eis. Die etwas verdutzt schauende Bedienung erfüllte den Wunsch umegehend. Man brachte ein großes Glas Eiswürfel.

 

Nun hatte man sich hier ja schon einmal in der Landessprache verständigt, auch wenn es nicht so ganz geklappt hat. Als wir Jahre später auf einer Reise durch Andorra kamen, saßen wir in einem Café in einem großen Kaufhaus und tranken unseren Café au lait, also Kaffee mit Milch. Uns war schon seit einiger Zeit eine deutsche Reisegruppe aufgefallen, die jetzt wohl Freizeit hatte. Ein Ehepaar setzte sich ganz in unsere Nähe und wollte eben auch einen Kaffee mit Milch bestellen. In Andorra kann man das in Spanisch und Französisch, in so einem Einkaufszentrum durchaus auch Englisch. Dieses Ehepaar konnte aber offensichtlich nur Deutsch. Wir gaben uns nicht zu erkennen und genossen, das, was nun folgte. Die Dame verwechselte offensichtlich die fehlenden Deutschkenntnisse beim Kellner mit einer Art Taubstummheit. Wild gestikulierend und mit weit aufgerissenem Mund sagte sie laut: Z W E I  K A F F E E E E E  M I I I T  M I L L L C H! Nach mehrfachem Nachfragen des Kellners ging sie mit an die Theke und zeigte es – geht doch! Während des gesamten Aufenthalts hier im Café hatte sie uns aber gut im Blick. Wir rissen uns natürlich zusammen. Als wir später wieder weg fuhren, mussten wir vor einer Ampel halten. Ebenda stand dieses Ehepaar, das uns natürlich sofort erkannte und das deutsche Kennzeichen sah – da wurde es grün und wir waren weg!

Wir übernachteten in diesem Urlaub sieben Nächte in einem Hotel in der Nähe von Andorra auf der französischen Seite. In den Pyenäen gab es unglaublich viel zu sehen, was wir natürlich auch ausnutzten. In dem Hotel waren etliche andere Individual-Reisende. So auch ein deutsches Lehrerehepaar (das hatten wir beim Essen mitbekommen). Der Mann war so etwa sechzig Jahre alt und scheinbar die deutsche Überpünktlichkeit gewöhnt. Hier aber im Süden Frankreichs lief das alles etwas anders. Gelassenheit war die Mutter des Lebens. Und tatsächlich lebte man gut damit. Das Restaurant des Hotels, das in einem separaten Gebäude untergebracht war, hatte aber trotzdem Öffnungszeiten. Frühstück gab ´s ab 7.30 Uhr und Abendessen ab 19.30 Uhr. Und genau dann erst wurde die Tür geöffnet. Natürlich wurde es immer einige Minuten später Abends meistens etwa 5 Mintuen. Nervös lief dann das Ehepaar vor der noch verschlossenen Tür herum, er sogar um das gesamte Hotel, um auf sich aufmerksam zu machen. Man stelle sich vor, was passierte, als an einem Morgen um 7.43 Uhr die Tür zu Frühstücksraum noch verschlossen war und die Mitarbeiter innen alles vorbereiteten. Das Ehepaar lief wieder nervös ums Hotel, er jedoch hüpfte an mehreren Stellen auf und ab, um durch ein Oberlicht schauen zu können. Als er später auscheckte bedankte er sich höflich für den angenehmen Aufenthalt und meinte im besten Französich: „Je reviens“ (Ich komme wieder). Der Herr an der Rezeption schaute fast erschrocken hoch und sagte es international: „Oui, oui!“ (Ja, ja) – Was das heißt wissen wir ja.

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Zum Schluss dieser kleinen Reihe nun aber ein Mißgeschick, das wir unmittelbar erlebten, da wir den Quatsch selbst verzapft haben, denn wir wollen uns doch nicht nur über andere lustig machen. Oh – wie peinlich! Während der schon erwähnten Jugendfreizeit blieb uns ein Abend, um hier in Frankreich in einem Restaurant essen zu gehen. Darauf hatten wir uns extrem gefreut. Wir fuhren dazu mit einigen anderen Mitarbeitern in die naheliegende Stadt Gien, bekannt durch Ihre Porzellanverarbeitung. Ein kleines Restaurant war schnell gefunden, man teilte uns einen Platz zu und wir studierten die Speisekarte. Es gab komplette Menüs zur Auswahl. Also verständigten wir uns darauf. Man muss wissen, dass der Franzose sehr viel Wert auf die Menüfolge legt. Man beginnt immer mit einem Entrée, einem Vorgericht. Das kann auch ein einfacher grüner Salat sein. Es folgt eventuell ein Zwischengericht, dann das Hauptgericht. Suppen sollte man vermeiden. Die Franzosen können im Allgemeinen keine Suppe! Bevor nun das Dessert auf den Tisch kommt, wird die Käseplatte gereicht.  Sie war super, jedoch passierte uns ein Missgeschick mit der Käseplatte, das sehr peinlich war. In Frankreich ist es immer noch in vielen Restaurants üblich, dass es eine Käseplatte mit teilweise erlesenen Sorten gibt, die nach dem Essen auf den jeweiligen Tisch gestellt wird. Man nimmt sich so viel, wie man möchte, beschränkt das aber auf 3 bis 4 kleine Stückchen. Das aber wussten wir nicht. Wir waren der Meinung, wir hatten das Essen bezahlt und alles, was auf den Tisch kam, gehörte uns. Da wir natürlich nicht in der Lage waren, den gesamten Käse zu verzehren, packten wir ihn heimlich ein. Das Gesicht der Kellnerin, die die Platte wieder vom Tisch holen wollte, werde ich in meinem Leben nicht vergessen.

Wenige Tage später saßen wir mit vier anderen Leuten in einem Bistro. Plötzlich ging die Tür auf und eine größere Gruppe kam herein. Es waren wohl 15 Personen. Das Bistro war eng und sie betraten das Lokal im Gänsemarsch. Unser Tisch war gleich beim Eingang. Jeder einzelne dieser Gruppe begrüßte uns freundlich mit „Bonsoir“, also Guten Abend. Wir erwiderten den Gruß auch mit einem höflichen „Bonsoir“. Einem unserer Mitstreiter ging das alles langsam auf die Nerven, da die Gruppe auch noch sehr langsam hereinkam. Er nickte irgendwann nur noch mit dem Kopf, wollte dann witzig sein und begann wieder zu grüßen: „Bonsoir – Bonsoir – Nunja – leck mich am A…! Das hätte er besser gelassen, die Antwort eines Herrn dieser deutschen Gruppe kam prompt: DU MICH AUCH!

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