Heute gibt es einmal wieder einige Geschichten rund um ´s Essen und was man dabei erleben kann. Es war im Jahr 1979 als wir im zarten Alter von gerade einmal 17 Jahren mit einer kleinen Jugendgruppe nach Amsterdam fuhren. Amsterdam war damals natürlich noch anders als heute. Drogenhändler bestimmten das Bild um den Obelisken am Dam. Viele Klischees über Holländer stimmten einfach oder wurden vielleicht künstlich am Leben gehalten für die Touristen. Wir waren natürlich verliebt und alles sah viel rosiger aus als es vielleicht war. Am Abend dann der Ausbruch! Nach einem eher beschwerlichen Tag (Anreise, Autopanne und Grachtenrundfahrt) schlichen wir uns aus dem Jugendhotel, um chinesisch essen zu gehen. Nun muss man dazu sagen, dass es in Amsterdam nur so wimmelt von asiatischen Restaurants. Die schien man an diesem Abend aber wohl alle versteckt zu haben. Nach langem Suchen gerieten wir aber an ein italienisches Restaurant und wir aßen Pizza – war genauso schön. War aber auch egal – denn an diesem Abend war das Essen Nebensache. Das Jugendhotel schloss um 1.30 Uhr in der Nacht. Es war jetzt etwa 23.15 Uhr und wir hatten noch viel Zeit, wir waren ja auch hierher gelaufen. Doch da hatten wir die Rechnung ohne das Straßengewirr von Amsterdam gemacht – alles sah gleich aus. Auch ein Taxi konnte uns nicht an den richtigen Ort bringen. Die Zeit verstrich und wir kamen an unzähligen chinesichen Restaurants vorbei. Wir liefen im Kreis. Irgendwann jedoch fanden wir das Hotel wieder – es war 3.30 Uhr. So hatten wir, um unbemerkt zu bleiben den Rest der Nacht bei Nieselregen unter Brücken und Unterständen zu verbringen. …und das wegen einer Pizza!

Kurze Werbepause – einfach mal auf die Werbung klicken. Interessante Dinge warten! Für den Inhalt der verlinkten Webseiten sind die jeweiligen Anbieter verantwortlich!

Unsere erste Begegnung mit Belgien fand in Brüssel statt. Für uns war das damals das erste Mal anderes Ausland als Holland. Brüssel war beeindruckend. Wir hatten ein Hotel mitten in der Stadt gebucht, gleich neben der Börse. Das hieß nicht nur eine tolle Verkehrsanbindung, sondern auch den Grand Place gleich um die Ecke. Wir hatten dazu auch noch das Glück, wunderbares Wetter zu haben. Am Abend entdeckten wir dann diese Straße am Rande des großen Platzes, die ein einziges großes Restaurant war. Wir konnten uns gar nicht entscheiden. Schließlich strandeten wir bei einem Griechen. Dort gab es sogar einen Gitarristen, der live musizierte. Das Lokal war gut besucht. Und plötzlich begann der Gitarrist Sirtaki zu spielen und zu singen. Die beiden jungen Kellner begannen dazu zu tanzen – dann machte der Chef einen entscheidenden Fehler: er griff ins Regal und warf Porzellanteller vor die Füße der tanzenden Männer. Das ist offensichtlich so Sitte. Für diesen Zweck werden extra Teller angeschafft, die minderwertig sind, wenig kosten und sonst nicht zu gebrauchen sind.

Das aber wussten die etwas in Feierlaune geratenen Damen mittleren Alters am Nachbartisch nicht. Sie waren gerade mit dem Essen fertig und warfen einfach ihre Essteller nach den Jungs. Zwar versuchte der Chef den Wahnsinn noch zu stoppen, indem er die dafür vorgesehenen Teller brachte, war aber zu spät. Der Tisch war abgeräumt. Die Damen nahmen die einfachen Teller aber gerne an und warfen sie auf die Tanzfläche. Nun, die Stimmung war großartig, wir waren beeindruckt von dem Verhalten des Chefs. Er machte einfach gute Miene zum bösen Spiel. Die Damen feierten lautstark weiter, der Gitarrenspieler war jetzt überflüssig. Wir bezahlten jetzt und gingen heraus – bevor die Damen auf dem Tisch stehend noch einen Striptease hinlegten.

Jetzt kommt wieder eine kurze Werbepause mit viel Info für Sie! Für den Inhalt sind die Betreiber der jeweiligen Webseiten verantwortlich.

Es ist schon viele Jahre her, als wir über Ostern ins bretonische St. Malo fuhren. Innerhalb der Stadtmauern gab es nur die Möglichkeit ein Hotel mit Halbpension zu bekommen. Da wir wussten, dass die Franzosen kein Gift servieren, gingen wir das Abenteuer ein. Das Hotel war direkt an der Mauer mit Blick auf das Meer. Zwar war es in die Jahre gekommen, jedoch war alles sauber und in Ordnung. Das Restaurant lag auf der gegenüberliegenden Straßenseite.

Am Abend gingen wir für französische Verhältnisse früh hinüber, nämlich gegen 19.30 Uhr. Wir waren die ersten Gäste an diesem Abend. Man erzählte uns kurz, was es als Menü gab. Ich hatte das Wort „araignée“ verstanden – Spinne! Was das wohl sein wird. Es war eine Seespinne! Neben dem Teller lagen Bestecke wie beim Zahnarzt. Keine Ahnung wie man die benutzen muss. Leider konnten wir uns das auch nicht bei anderen abschauen, war ja noch niemand da. Dann kam die Seespinne. Ein riesiges Tier mit vielen Armen. Oben hatte man den Köper wie einen Deckel geöffnet. Heute wissen wir, dass das dadrin eigentlich nicht genießbar ist. Damals haben wir es aber probiert. Nun, denn – jetzt brachen wir die Arme ab und fanden herraus, dass man das darin befindliche Muskelfleisch mit dem Besteck herausziehen und essen konnte. Mittlerweile waren etliche andere Gäste, vornehmlich deutlich jüngere Leute als wir ins Lokal gekommen. Als diese die Seespinne serviert bekamen, verfuhren sie damit genau wie wir. Damals dachten wir, dass wir alles richtig gemacht hatten. Was die Arme betraf stimmte das auch – aber die Innereien haben die meisten anderen später hinzugekommenen Gäste einfach heraus gegessen. Was war passiert? Sie hatten auch keine Ahnung – und hatten uns einfach kopiert.

Am letzten Tag gab es Austern. Damit kannten wir uns eigentlich sehr gut aus. An diesem Abend war aber ein anderes, junges Paar zuerst im Restaurant und hatte die Austern bereits auf dem Tisch. Es war kein Problem, diese Austern zu schlürfen. Der junge Mann knabberte aber im Anschluss daran den als Deko und Polsterung dienenden, wirklich ungenießbaren Seetang genüsslich – vermutlich aus falsch verstandener Höflichkeit – fast vollständig weg. Wir konnten uns das Lachen kaum verkneifen, mussten aber an den ersten Abend denken. Ob die Mitarbeiter des Restaurants auch über uns gelacht hatten?

Wenn Sie diese Website weiter nutzen, erklären Sie sich mit der Nutzung von Cookies einverstanden. weitere Informationen

Die Cookie Einstellungen auf dieser Website sollten auf "Cookies zulassen" eingestellt sein, um Ihnen das bestmögliche Surf-Erlebnis biten zu können. Wenn Sie diese Website weiter nutzen, ohne Ihre Cookie-Einstellungen zu ändern, oder Sie klicken auf "Akzeptieren" dann erklären Sie sich mit diesen einverstanden.

Schließen